Gasexplosion: Entwarnung erst nach über 30 Stunden
Die 3000 Einwohner Harthausens konnten gestern um 13.30 Uhr zurück in ihre Häuser. Nach einer Gasexplosion am frühen Samstagmorgen war der Ort im Rhein-Pfalz-Kreis evakuiert worden. Die Brandursache ist noch nicht geklärt, die Polizei hält Brandstiftung für möglich.
Harthausen (snf/snr). „Wir ermitteln mit Hochdruck in alle Richtungen“, sagte ein Polizeisprecher. Hinweise auf Brandstiftung hatte es aus sozialen Netzwerken gegeben. Spezialisten des Bundeskriminalamtes suchten gestern Nachmittag nach Spuren auf dem Gelände des Flüssiggashandels, auf dem am Samstagmorgen ein Feuer ausgebrochen war (RHEINPFALZ am SONNTAG berichtete). Nachdem die Feuerwehr angerückt war, explodierte ein Gastank; 16 Feuerwehrleute wurden verletzt, acht davon schwer. Gestern wurden noch 13 Wehrleute in Krankenhäusern behandelt, drei davon auf der Intensivstation. Laut Polizei besteht keine Lebensgefahr.In der Nacht auf Sonntag löschten die Wehren mehrere Brandnester. Besonders heikel war, dass weitere Gastanks undicht waren. Mit Hilfe der BASF-Werksfeuerwehr wurde das Gas über mobile Fackeln kontrolliert verbrannt. Die Harthausener durften auch Sonntagvormittag noch nicht in ihre Häuser, weil in einem Tank, der bei der Explosion auf ein Feld geschleudert worden war, noch Gasreste festgestellt wurden, die dann verbrannt wurden. Die Polizei patrouillierte durch den Ort, um Einbrüche zu verhindern.
Bei der Explosion entstand ein Millionenschaden. Besonders betroffen sind viele Betriebe im Gewerbegebiet. Dort habe es „massive Schäden durch fliegende Teile“ gegeben, an einigen Häusern in der unmittelbaren Umgebung sei ein Totalschaden entstanden, sagte Kreisfeuerwehr-Inspekteur Uwe Speichermann. Etwa 50 Unternehmen könnten Sachschäden davongetragen haben.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) kam gestern ins Lagezentrum nach Harthausen und dankte den Einsatzkräften für ihr Engagement. Gestern waren noch rund 200 Helfer im Einsatz. Blickpunkt Seite 3
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ, Publikation: Frankenthaler Zeitung, Ausgabe: Nr.227, Datum: Montag, den 30. September 2013, Seite: Nr.1