Viel Spaß und wenige Fouls
Grossniedesheim: Sieger des Hallenfußballturniers der Feuerwehren ist Ludwigshafen
Weder ein Einsatz noch eine Übung, sondern König Fußball hat am Samstag Feuerwehrleute aus zwölf Städten und Gemeinden in die Großniedesheimer Eckbachhalle geführt. Für einen Tag tauschten sie für das fünfte Feuerwehr-Fußballturnier Schutzhelm und Uniform gegen Sporttrikot und Schienbeinschoner.
Aufmerksam sieht Veit Mayer aus der Sprecherkabine der Eckbachhalle aufs Spielfeld. Das letzte Vorrundenspiel der Gruppe A läuft: Weisenheim gegen Großniedesheim. Jeder Ballwechsel wird kritisch beäugt, Veit Mayer fiebert mit. Ein Unentschieden würde schon reichen, um die erste kleine Turnierüberraschung des Tages zu besiegeln: den Einzug der Hausherren ins Halbfinale. „Beim eigenen Turnier waren wir noch nie im Halbfinale”, weiß Mayer.
Auf dem Feld wird gekämpft, gegrätscht, gepasst. Es ist zwar kein brasilianischer Ballzauber, aber es geht fair zu. Nur selten sieht man in den zehnminütigen Vorrundenspielen Fouls oder Wortgefechte. „Die Leute hier sind einfach super. Keiner spielt aggressiv”, findet auch Thorsten Best von der Feuerwehr Böhl-Iggelheim. Die Philosophie des Feuerwehrturniers ist einfach: Der Spaß steht an erster Stelle. Auf der Tribüne hat man sich das schon zu Herzen genommen. Selbst das mäßige Abschneiden ihres Teams kann den Feuerwehrmännern aus Bobenheim-Roxheim nicht die Stimmung verderben. Nur ein Unentschieden aus fünf Vorrundenspielen - eine magere Ausbeute für die Mannschaft. „Wir kommen immer zum Spaß her. Das Ergebnis steht an zweiter Stelle”, sagt Spieler Mario Janz.
„Ein bisschen Ehrgeiz ist schon dabei”, gestehen dagegen Heiko Weitkamp und Hubert Knies von der Feuerwehr Beindersheim. Während unten Gastgeber Großniedesheim dank eines 1:1 den Einzug ins Halbfinale feiert, herrscht auch oben beim Turnierneuling ausgelassene Stimmung. „Früher haben wir nie eine Mannschaft zusammenbekommen. Dieses Jahr hat es geklappt”, freuen sich Weitkamp und Knies. Die Männer aus Beindersheim haben sogar einen Fanclub mitgebracht: ihre Jugendfeuerwehr. Die darf heute nicht mitmachen. Denn wer auf dem Platz kickt, muss mindestens 16 Jahre und aktiver Feuerwehrmann sein. Vertreten ist alles bis Mitte 50.
Nach zweieinhalb Jahren Pause ist es das fünfte Turnier, das auf Großniedesheimer Boden ausgetragen wird. Das letzte musste wegen zu wenigen Anmeldungen abgesagt werden, doch in diesem Jahr ließen sich die Feuerwehren nicht lange bitten. 58 Einladungen verschickte die Wehr Groß- und Kleinniedesheim. „Bis nach Hockenheim, Landau, Alzey und Wattenheim”, wie Organisator Mayer erzählt. „Als die Einladungen draußen waren, ging es Schlag auf Schlag mit den Anmeldungen.” Zwei Mannschaften habe man sogar abweisen müssen.
Schließlich sind es zwölf Teams, die den ganzen Tag um den Wanderpokal kämpfen. Die letzten zwei Male konnte die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen den riesigen Pokal mit nach Hause nehmen. Auch dieses Mal lässt der Turnierfavorit nichts anbrennen und setzt sich mit 2:1 im Halbfinale gegen die Freiwillige Feuerwehr Neuhofen durch. „Schade, aber auch nicht ganz unverdient”, findet Neuhofens Torhüter Oliver Meub. Seine Mannschaft gehört zu den Stammgästen in Großniedesheim. „Das Turnier ist gut organisiert, und die Verpflegung ist gut”, findet Meub, während sein Kollege einen weiteren Vorzug des Turniers auf den Punkt bringt: „Hier gibt es tolle neue Kontakte zu anderen Feuerwehren aus ganz anderen Gebieten.”
Die große Turnierüberraschung bleibt am Ende aus. Die Gastgeber müssen sich mit Platz vier zufrieden geben und den Wanderpokal nun endgültig Turniersieger Ludwigshafen überlassen. Immerhin einen Trostpreis gibt es für alle Mannschaften: ein Fässchen Bier, um wenigstens den Durst zu löschen. (kth)
Ergebnisse
1. Berufsfeuerwehr Ludwigshafen, 2. Römerberg, 3. Neuhofen, 4. Großniedesheim. 5. Mutterstadt, 6. Weisenheim, 7. Eisenberg, 8. Altrip, 9. Böhl-Iggelheim, 10. Beindersheim, 11. Bobenheim-Roxheim, 12. Wachenheim.
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ, Publikation: Frankenthaler Zeitung, Ausgabe: Nr.56, Datum: Dienstag, den 06. März 2012, Seite: Nr.17, "Deep-Link"-Referenznummer: '8730433'