Floriansjünger als Dribbelkönige
Schifferstadt: Hallenfußballturnier der Feuerwehr in Wilfried-Dietrich-Halle
Von Markus Müller
Beim Hallenfußballturnier der Schifferstadter Feuerwehr steht die Kameradschaft und weniger der Wanderpokal im Vordergrund. Die Begeisterung war beim zehnten Turnier ungebrochen: 15 Mannschaften aus der Region wollten mitmachen, aber nur zwölf konnten am Ende eine Turnierzusage bekommen.
Den Auftakt machen um 9 Uhr der neue Schifferstadter Wehrleiter Christian Nicklas und Kreisfeuerwehrinspekteur Uwe Speichermann. Die beiden Feuerwehrleute eröffnen das Turnier mit dem offiziellen Anstoß, wenige Augenblicke später bestreiten die Feuerwehrleute aus Frankenthal und Römerberg das Eröffnungsspiel. Insgesamt sind zwölf Mannschaften angetreten, überwiegend von Feuerwehren aus dem Rhein-Pfalz-Kreis, bisweilen aber auch aus benachbarten Bezirken. So ist die Feuerwehr Meckenheim ebenso mit einem Team vertreten wie die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen. Ferner sollten ursprünglich die Kollegen aus Landau und Mannheim mit dabei sein, sagten aber kurzfristig ab. Die Heimmannschaft tritt im Jubiläumsjahr als Titelverteidiger an. In blaue Trikots gekleidet, starten die sieben Akteure mit einem 1:0-Sieg gegen Meckenheim ins Turnier.
„Angefangen hat alles damit, dass mehrere junge Leute zur Feuerwehr kamen, die früher zusammen Fußball gespielt hatten”, erinnert sich der Schifferstadter Jörg Strubel. „Wir nahmen an einigen Turnieren teil und haben im Jahr 2000 das erste Mal ein Turnier ausschließlich für Feuerwehren aus dem Umkreis veranstaltet.” Abgesehen von einem Jahr Pause finde der freundschaftliche Wettkampf seither jährlich statt. Und die Resonanz sei ungebrochen. „Für die zwölf freien Startplätze hatten wir 15 Anmeldungen, so dass die Eingangsreihenfolge entscheiden musste”, berichtet er.
Im Hintergrund tönen aus der Halle die Anfeuerungsrufe der mitgereisten Fans, meist Familienangehörige, Freundinnen, Kollegen. Landrat Clemens Körner verfolgt das Geschehen ebenfalls. Einige Meter weiter ruhen sich einige Spieler unterschiedlicher Teams gerade aus und unterhalten sich zwanglos miteinander.
„Kollegen, die man nicht täglich sieht, im sportlichen Rahmen besser kennenzulernen und sich untereinander auszutauschen, ist von Anfang an eines unserer Ziele gewesen”, erklärt Strubel. Bei gemeinsamen Einsätzen oder Übungen herrsche gleich eine vertrautere Atmosphäre. Im Vordergrund stehe die Kameradschaft und weniger der große Wanderpokal, den Wehrleiter Nicklas und der Vorsitzende des Fördervereins der Schifferstadter Feuerwehr, Herbert Altmann, den Siegern am Nachmittag überreichen werden.
„Bei uns geht es immer sehr fair zu. Verletzungen aufgrund von Fouls hat es noch nie gegeben”, erzählt Strubel. Um auf Nummer sicher zu gehen, dass es dabei bleibt, leitet das bewährte Schiedsrichter-Gespann um Karl-Heinz Lodder die Partien.
Am Nachmittag sieht es für die Mission Titelverteidigung gut aus. Die Gastgeber haben sich als Zweiter ihrer Gruppe fürs Halbfinale qualifiziert. Vor den beiden Partien spielen die übrigen Mannschaften die Plätze fünf bis zwölf aus. Die Stimmung in der Halle ist sowohl auf dem Spielfeld als auch auf der Tribüne gut. Im ersten Halbfinale setzt sich die Berufsfeuerwehr Ludwigshafen souverän mit 3:0 gegen Frankenthal durch. Schifferstadt macht es gegen Fußgönheim spannender und zieht erst nach Siebenmeterschießen ins Endspiel ein. In dem noch aufregenderen Finale bedarf schließlich sogar das Siebenmeterschießen einer Verlängerung. Dabei wird Schifferstadts Torhüter Jürgen Eckrich zum „Helden”: Zunächst verwandelt er seinen Siebenmeter, dann hält er gegen den Ludwigshafener Schützen. Nach 2006 und 2010 gewinnt die Feuerwehr Schifferstadt zum dritten Mal das Turnier. „Das passt perfekt zum Jubiläum”, freut sich Strubel.
Quelle: Verlag: DIE RHEINPFALZ, Publikation: Ludwigshafener Rundschau, Ausgabe: Nr.91, Datum: Montag, den 18. April 2011, Seite: Nr.24, "Deep-Link"-Referenznummer: '7580902'